Geboren in Chile, verwurzelt zwischen Südamerika und Deutschland – mein Leben ist ein Gewebe aus Kulturen, Prägungen, Heimaten. Zwischen den Welten aufgewachsen, wurde mir früh bewusst, dass Identität kein fester Ort ist, sondern ein Werden.
Manche Wege begannen, bevor ich bereit war, sie zu gehen. Manche Abschiede kamen, ehe ich sie fassen konnte. Ich weiß, wie es sich anfühlt, ein Leben zu begrüßen, das nur einen Wimpernschlag währt – und wie still die Welt danach ist.
Erinnerungen verschwinden nicht. Aber sie lassen sich fassen, formen, würdigen. Manche will man bewahren, weil sie tragen. Andere brauchen Ordnung, weil sie schwer wiegen. Und einige verdienen es, weitergegeben zu werden – als Zeichen, als Stimme, als Vermächtnis.
Dort, wo kein Netz mehr trägt, beginnt oft das, was wirklich zählt: ein Sprung ins Ungewisse. Ohne Garantien, aber mit ungeahnten Möglichkeiten. Und mit der Gewissheit, dass Mut nicht immer laut ist – manchmal ist er einfach der nächste Schritt.
Nach Jahren in der Unternehmenswelt, in der ich Menschen durch Karrieren und Kontinente begleitete, habe ich meine Richtung verändert. Denn die wirklich wichtigen Fragen für mich sind nicht mehr die nach dem nächsten Schritt auf der Karriereleiter – sondern die nach dem, was uns trägt, wenn wir von vorn anfangen. Und nach dem, was bleibt, wenn wir gehen.
Heute bin ich freie Rednerin, Biografin und mehrsprachige Wegbegleiterin – auf Deutsch, Spanisch und Englisch, in allen drei Sprachen muttersprachlich sicher. Ich begleite Übergangsphasen eines Lebens und berate, wenn Antworten sich verbergen. Meine Arbeit entfaltet sich an vielen Orten: in persönlichen Gesprächen, auf Bühnen, an Betten, am Grab – und in Kooperationen mit Netzwerken, die Erinnerungskultur, Wandel und Neuanfang neu denken. Dazu zählen Rednerplattformen, Projekte für gelebte Erinnerungsarbeit, meine ehrenamtliche Tätigkeit in der Hospiz- und Generationenarbeit sowie der Austausch mit Seelsorgenden, Einrichtungen, Coaches und anderen Menschen, die Übergänge gestalten.
Manche dieser Übergänge sind leise und schwer – andere hell, voller Hoffnung und Freude: Hochzeiten, Kinderwillkommensfeste, 18. Geburtstage, goldene Hochzeiten, Neubeginne. Auch sie verdienen Worte, die tragen – und ein Innehalten, das dem Moment gerecht wird.
Wo Erinnerung wurzelt und Zukunft beginnt, beginnt auch das Zuhören – als Anfang von dem, was bleibt.
Meine Arbeit ruht auf zwei Standbeinen:
Zum einen auf 20 Jahren Erfahrung in der Begleitung von Menschen an Wendepunkten – sei es im Karrierecoaching, in der internationalen Einsatzplanung für ganze Familien oder in der Unterstützung bei entscheidenden Weichenstellungen. Diese langjährige Praxis hat meinen Blick für Übergänge geschärft, für das, was Menschen in Zeiten des Umbruchs brauchen: Klarheit, Struktur und eine Begleitung, die Raum gibt, statt ihn vorzugeben.
Zum anderen auf meiner Ausbildung als zertifizierte, multilingual arbeitende Freie Rednerin (IHK) sowie auf Weiterbildungen in biografischer Arbeit, Krisenbegleitung und Abschiedsritualen. Erfahrung im Umgang mit Abschieden, Erinnerungen und Neuanfängen gewinne ich zudem in der Generations- und Hospizarbeit.
Veränderungen bringen oft offene Fragen mit sich. Mit fundiertem Wissen, sprachlicher Präzision und einem geschulten Blick für Übergänge unterstütze ich dabei, das Wesentliche greifbar zu machen und neue Perspektiven zu öffnen. Denn nicht jeder Übergang ist ein Abschied – manche sind bewusste Neuanfänge. Und manchmal geht es einfach darum, das, was war, bewusst zu würdigen, bevor das Neue beginnen kann.
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