Ich glaube nicht an perfekte Eheversprechen. Nicht an die ganz großen Worte mit dramatischer Musik im Hintergrund. Ich glaube an ein Lächeln, das sagt: „Ich bin da.“ An ein Stolpern beim Lesen. An eine Pause, in der man schlucken muss, weil’s echt ist.
Wenn ich mit Paaren ihre Trauung vorbereite, kommt irgendwann die Frage: „Müssen wir uns das Versprechen selbst schreiben?“ Und ich sage: Nein. Ihr müsst gar nichts. Aber wenn ihr wollt – dann dürft ihr euch zeigen. Ungeschminkt, ehrlich, in eurer Sprache.
Denn das größte Geschenk, das ihr euch macht, ist nicht die Show. Es ist die Entscheidung, euch wirklich zu begegnen. Nicht wie in einem Film. Sondern wie im Leben.
Stellt euch vor, ihr schreibt euch nicht „das perfekte Eheversprechen“ – sondern einen kleinen Brief für später. Für den Tag, an dem einer von euch müde ist. Oder still. Ein paar Zeilen, die man liest, wenn das „Ja“ leiser wird. Nicht öffentlich. Nicht für die Gäste. Nur für euch.
Ein echtes Ja. Kein Versprechen, das alles heilt. Aber eins, das bleibt.
Wenn ihr euch traut, nicht perfekt zu sein – dann wird eure Trauung genau richtig. Weil sie euch zeigt, wie ihr seid: Zärtlich. Eigen. Echt.
Und vielleicht ist das am Ende das größte Versprechen: Ich bleib bei dir. Auch wenn du gerade nicht glänzt.