Was macht eigentlich eine Freie Rednerin?

Ich gebe es zu: Der Begriff sorgt regelmäßig für Stirnrunzeln. „Frei“ – das klingt nach viel Spielraum und wenig Plan. Nach irgendwas zwischen Poetry Slam und Kaffeekränzchen. Und „Rednerin“? Da denken manche an Politikerpulte oder Motivationscoaches. Ich verstehe das. Wirklich.

Bei meinem letzten Arbeitgeber – einem Unternehmen, in dem Komplexität zum Alltag gehörte – habe ich gelernt, Inhalte so aufzubereiten, dass sie wirklich ankommen. Nicht, weil die anderen zu wenig verstehen. Sondern weil Verständlichkeit ein Akt von Respekt ist.

Heute ist mir das noch wichtiger geworden – weil es nicht nur um das Verstehen geht, sondern ums Berührt werden. Denn Worte wirken erst dann, wenn sie innerlich etwas zum Klingen bringen.

Also: Was tue ich?

Ich gestalte Zeremonien. Für Menschen. Mit Menschen. Ich höre zu, frage nach, lerne Leben kennen – und finde Worte dafür. Worte für Abschiede, für Neubeginne, für das große Ja zur Liebe oder das zarte Willkommen eines neuen kleinen Menschen. Ich schreibe keine Standardtexte. Ich schreibe über echte Menschen, für echte Momente.

Frei bin ich dabei von Institutionen, nicht von Haltung. Ich arbeite ohne konfessionelle Bindung, aber nicht ohne Werte. Auch nicht ohne persönlichen Glauben. Und ich rede nicht einfach drauflos – ich bereite mich vor. Gründlich. Empathisch. Mit allem, was dazugehört.

Denn egal, ob es um eine Trauerfeier geht, eine Hochzeit oder ein Kinderwillkommensfest – das, was ich tue, hat Gewicht. Nicht, weil ich im Mittelpunkt stehe. Sondern weil Worte etwas bewegen können. Wenn sie stimmen. Wenn sie tragen. Wenn sie erinnern oder bestärken oder versöhnen.

Das ist meine Arbeit. Und ich liebe sie.